Zuletzt aktualisiert am: 10.05.2022

Mediengestalter Abschlussprüfung
10 Lerntipps für Digital & Print

Mut zur Lücke – mit diesem Spruch kann ich mich zu 0,0% identifizieren. Lustigerweise habe ich diesen Spruch während der Lernphase zur schriftlichen Mediengestalter Abschlussprüfung sehr oft gehört, vor allem von unseren Lehrer*innen. Für mich kommen aber keine Lücken in Frage. Wenn du der Typ Mensch für diese Art von Mut bist, ist der Artikel vielleicht eher nicht so hilfreich – durch die Prüfung kommst du nämlich auch mit Lücken. :D

Für alle, die ein bisschen mehr aus ihrer Prüfung herausholen wollen und sich größere Ziele setzen als nur zu bestehen, habe ich hier 10 Lerntipps zusammen gestellt. Diese basieren auf meinen Erfahrungen, die ganze Angelegenheit läuft natürlich von Azubi zu Azubi unterschiedlich ab. So oder so helfen sie dir bei der Vorbereitung auf die Abschlussprüfung!

Ablauf der schriftlichen Mediengestalter Abschlussprüfung

Bevor ich mit den Tipps anfange, gibt es hier erstmal grundlegendes zum Ablauf der theoretischen Mediengestalter Digital & Print Abschlussprüfung. Die Prüfungsthemen werden ca. 6-8 Wochen vor dem Prüfungstermin über die Webseite des ZFA Medien bekannt gegeben.

Die schriftliche Mediengestalter Abschlussprüfung setzt sich aus vier Teilen zusammen: Zwei fachbezogenen und zwei allgemeinen Teilen.

Fachrichtungsspezifische Aufgaben

Die fachrichtungsspezifischen Teile "Konzeption und Gestaltung" und "Medienproduktion" beinhalten jeweils 12 Aufgaben aus den verschiedenen Lernfeldern. Davon zu bearbeiten sind innerhalb von jeweils 90 Minuten pro Teil nur 10 Aufgaben, zwei (insgesamt dann vier) darf man also wegstreichen. Hier während der Prüfung auch unbedingt darauf achten, wirklich etwas zu streichen: Ansonsten werden nämlich einfach die letzten zwei Aufgaben gestrichen. Die Prüfer*innen schauen nicht danach, wo eventuell die meisten Punkte geholt werden können. Jede Aufgabe bringt insgesamt 10 Punkte, die Punkteanzahl steht neben den Teilunteraufgaben allerdings auch immer dabei. Bei den zwei fachrichtungsspezifischen Prüfungsteilen sind von den 12 Aufgaben jeweils 9 Aufgaben für alle Bereiche der Ausbildung (Beratung und Planung, Konzeption und Visualisierung, Gestaltung und Technik – Digital und Print) gleich. Die letzten drei Aufgaben sind nochmal aufgeteilt und richten sich spezifisch nach der gewählten Fachrichtung, da man im letzten Schuljahr der Ausbildung ja auch unterschiedliche Fächer belegt.

Allgemeine Aufgaben

Dann geht es noch weiter mit den zwei allgemeinen Teilen. Für beide hat man jeweils eine Bearbeitungszeit von 60 Minuten. Der eine Teil beinhaltet Aufgaben zum Thema "Kommunikation". Hier werden Englisch- und Deutschkenntnisse abgefragt. Von der allgemeinen Stimmung her ist das der leichteste Teil der Prüfung. Als letztes folgt dann noch der Wirtschafts- und Sozialkunde Teil mit unter anderem Multiple Choice Fragen.

Das anstrengendste an der Abschlussprüfung ist wohl, dass man zwischendurch quasi keine Zeit zum Aufatmen hat. Es wird Prüfungsteil nach Prüfungsteil nacheinander abgefragt, mit kurzen Pausen zwischen den Teilen, in denen man eigentlich nur kurz Zeit zum Pinkeln und mal ins Brot beißen hat. Ich war nach dem Prüfungstag echt fertig und hätte locker 24 Stunden durchschlafen können. Insgesamt sitzt man ja 300 Minuten (also 5 Stunden) konzentriert vor den Prüfungsaufgaben. Mir war vorher gar nicht so bewusst, wie sehr das schlaucht. Also am besten ordentlich zu Essen und zu Trinken mitbringen und die Pausen zwischen den Prüfungsteilen unbedingt nutzen, um an die frische Luft zu gehen.

Da die fachspezifischen Teile im Endeffekt die meiste Gewichtung haben, was die schriftliche Prüfung angeht (Praktische Prüfung 50%, Schriftlich Fachbezogen 2 x 15%, Schriftlich Allgemein 2 x 10%), konzentriert sich dieser Blogartikel auch auf diesen Teil. Die Punkte für den allgemeinen Teil sind einfach zu holen – dazu folgt ganz am Ende aber auch noch ein Absatz.

Tipp 1: Fange früh genug an und erstelle dir einen Wiederholungsplan

Es gibt sicher einige unter euch, die unter Druck am besten arbeiten können – auch denen möchte ich allerdings diese Sache mit auf den Weg geben: Es ist unmöglich, den kompletten Stoff ein paar Tage vor der Mediengestalter Abschlussprüfung in seinen Kopf zu pressen. Dafür sind es einfach zu viele verschiedene (24!) Themen.

Wer sich selbst den Gefallen tut, und sobald die Prüfungsergebnisse draußen sind erstmal einen Wiederholungsplan erstellt, hat damit eigentlich schon die halbe Miete erledigt. Bei mir sah das ungefähr so aus:

  • Woche 1: Themenrecherche, Zusammenfassungen der Themen erstellen (mit Hilfe des Kompendiums), Rückfragen und Unklarheiten notieren
  • Woche 2: Zusammenfassungen aufbereiten, Karteikarten erstellen
  • Woche 3 und 4: Zwei Themen täglich intensiv lernen und wiederholen

Mediengestalter Wiederholungsplan Illustration

So habe ich keines der Themen außer Acht gelassen und konnte mich trotzdem mit jedem Thema intensiv beschäftigen. Ich habe versucht, ähnliche Themen gemeinsam zu wiederholen, und eher schwierige Themen (bei denen ich schon wusste, dass ich länger brauche, um sie zu verstehen) habe ich mit Themen, in denen ich mich schon sicher fühlte, gemeinsam wiederholt. Ich habe auch zum Beispiel alle "mathematischen" Themen auf einen Abend gelegt, an dem ich dann nur Übungsaufgaben durchgerechnet habe. Zwischendurch habe ich auch immer mal wieder WiSo Aufgaben durchgenommen. Wahrscheinlich klingt das alles gerade nach super viel Aufwand und Zeit – allerdings frisst es tatsächlich gar nicht viel Zeit, weil man eben alles in Häppchen und nacheinander intensiv lernt. Allein die Aufbereitung der Zusammenfassung war ein bisschen aufwendiger, hat sich am Ende allerdings total gelohnt. Die paar Tage unmittelbar vor der Prüfung habe ich in dem Plan frei gelassen – hier habe ich gezielt die Punkte wiederholt, die einfach nicht so Recht im Kopf bleiben wollten.

Tipp 2: Bilde Lerngruppen mit deinen Klassenkamerad*innen / Gleichgesinnten aus dem Internet

Gemeinsam lernt es sich auf jeden Fall besser als alleine! Wir haben uns in der Klasse regelmäßig ausgetauscht und Zusammenfassungen verglichen, uns gegenseitig Themen erklärt, damit der andere es versteht und man selbst auch mehr verinnerlicht. Dieser Austausch ist super und total wichtig, da die Klassenkamerad*innen in ihren Agenturen und Unternehmen ganz andere Aufgabenbereiche haben und somit auch die Erfahrung in einigen Bereichen höher ist. So kann man sich gut umfassende Informationen zu jedem Stichwort zusammensuchen.

Ein Geheimtipp sind übrigens Facebook Gruppen. Hier versammeln sich Mediengestalter aus ganz Deutschland – so kommt noch mehr Erfahrung und noch mehr Wissen zusammen. Hier wird einem bei jeglichen Fragestellungen gern geholfen und die Themen werden ausdiskutiert. Aber (ja, es gibt ein "Aber") die Gruppen sind auch mit Vorsicht zu genießen. Schnell lässt man sich von der allgemeinen Hysterie, die vor so einer wichtigen Prüfung nunmal herrscht, anstecken. Dazu aber später mehr. Besser aufgehoben ist man da auf eigens für die Mediengestalter Abschlussprüfungen eingerichteten Discord Servern, wo das gemeinsame Lernen ein wenig geregelter abläuft.

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Wir freuen uns auf dich!

Tipp 3: Nicht Google ist dein Freund, sondern das Mediengestalter Kompendium

Das ist wohl einer der wichtigsten Tipps. Sobald die Themen veröffentlicht wurden, wird gegoogelt was das Zeug hält. Ellenlange Wikipedia-Artikel zu den Prüfungsthemen werden studiert. Dieser ganze Stress ist unnötig! Der erste Blick sollte in die Mediengestalter Bibel - das Mediengestalter Kompendium - geworfen werden. Hier findet man beinahe zu jedem Stichwort der Prüfungsthemen einen großartigen Überblick. Auch die Ersteller*innen der Prüfungsfragen nehmen gerne das Kompendium als Referenz. Erst, wenn sich im Kompendium zu einem Stichwort nichts hilfreiches finden lässt oder man noch zusätzliche Informationen zu einem Thema haben möchte, würde ich die Suchmaschine anschmeißen. Und auch hier vielleicht nicht unbedingt den längsten Artikel rauskramen, sondern schauen, ob es zu dem Thema Blogartikel von Branchenkenner*innen gibt.

Übrigens: Auch deine Lehrer*innen haben viel Erfahrung, was die Mediengestalter Abschlussprüfung angeht. Die machen das schließlich zwei mal im Jahr durch – immer die selbe Leier, mit gestressten Schüler*innen und "oh mein Gott das ist so viel das schaffen wir nie bis zur Prüfung!!". Einige unserer Lehrer*innen hatten anhand der Stichworte schon eine ziemlich genaue Vorstellung von Aufgabenstellungen, die in der Prüfung dran kommen könnten. Sie haben außerdem auch Zugriff auf alte Prüfungen und können aus Prüfungen mit ähnlichen Themen Aufgaben kopieren und gemeinsam mit euch durchgehen. Also, falls bei einem Stichwort nur Fragezeichen im Kopf sind, einfach mal die Lehrkräfte fragen. 😇

Tipp 4: Sei ein richtiger Mediengestalter und gestalte auch dein Lernmaterial

Ich kann ein richtig fleißiger, aber auch ein richtig fauler Mensch sein. Bisher war es bei Zusammenfassungen (zum Beispiel für das Abitur) eher eine Ansammlung an losen Zetteln, schnell bekritzelt, mit Textmarkern markiert und fertig – wird schon irgendwie werden. Als angehende Mediengestalterin habe ich mir neue Standards gesetzt. Ich habe mir für die 24 verschiedenen Themen ein Farbschema überlegt, die Zusammenfassungen am PC nochmal aufbereitet und mit hilfreichen Illustrationen und Grafiken geschmückt. So hat man nicht nur Lernmaterial, mit dem es wirklich Spaß macht zu lernen, sondern auch gleich gestaltungsmäßig für die praktische Abschlussprüfung geübt. Also, sorge für schöne Zusammenfassungen – du bist schließlich nicht umsonst Mediengestalter*in! Du wirst merken, dass du dir die Inhalte so viel besser einprägen kannst und dein Lernmaterial während der Prüfung vor Augen hast.

Mediengestalter Lernmaterial Illustration

Tipp 5: Verbinde digitale Lernmethoden mit traditionellen

Die Zeiten von A4 Collegeblöcken mit halbherzigen Mitschriften sind schon längst vorbei – vor allem in unserer digitalen, schnelllebigen Welt. Wer früher noch mühsam Karteikarten mit der Hand beschriftet hat, kann sich über die Möglichkeiten der heutigen Zeit nur freuen. Es gibt für alles eine App, so hab ich während der Lernphase eine Karteikarten App für mich entdeckt. Das tolle an diesen Apps ist, dass man ganz leicht seinen Fortschritt überprüfen kann, man kann gezielt nur die Karteikarten wiederholen, die man öfter falsch beantwortet hat. Man kann den Antworten auf den Karteikarten Grafiken hinzufügen, und das eigentlich beste daran: Man kann eine Karteikartensammlung mit Freund*innen teilen, die die App auch haben. Schließlich lernen ja alle sowieso den gleichen Kram. Auch sie können der Sammlung Karteikarten hinzufügen – einfach ein unfassbar hilfreiches System. Was das Lernen angeht, bin ich sonst eher altmodisch, aber so hat man das Lernmaterial wirklich immer dabei und kann sich auch mal zwischendurch in der Mittagspause von seinen Kolleg*innen abfragen lassen. Neben den Karteikarten habe ich natürlich noch meine aufbereiteten Zusammenfassungen zum Lernen genutzt, diese hab ich in Farbe im Copyshop ausdrucken lassen. Einfach weil es so hübsch war. So hatte ich meiner Meinung nach die perfekte Mischung.

Tipp 6: Lerne oberflächlich...

Es gibt zwei fachbezogene Prüfungsteile mit jeweils 12 Prüfungsthemen, von denen innerhalb von 90 Minuten zehn Themen bearbeitet werden sollen. Man hat also pro Thema im Schnitt ganze 9 Minuten Zeit. Klingt wenig? Ist auch wenig. Deshalb ist es fast schon unmöglich, in der Prüfung tief in das Thema zu gehen und sehr detailliert abzufragen. Die Fragestellungen sind sehr oberflächlich, es wird keine Transferleistung erwartet, sondern einfach nur stumpf das Wissen zu den jeweiligen Themen abgefragt. Man sollte sich beim Lernen auf die Grundlagen der Themen konzentrieren und nicht zu sehr ins Detail gehen.

Faustregel: Je allgemeiner das Stichwort in der Übersicht der Prüfungsthemen, desto allgemeiner werden auch die Fragen gestellt.
Ein Beispiel: XML kommt als Thema sehr gerne dran. XML allein ist als Thema aber so groß und breit gefächert, dass es niemals in die Zeitspanne von 9 Minuten passen würde. Was wird also abgefragt? Zum Beispiel: Was ist XML? Was ist der Unterschied zwischen einer gültigen und wohlgeformten XML Datei? Wie sieht der Aufbau einer XML Datei aus? Und wahrscheinlich gibt es dann noch einen kleinen Datensatz, den man korrekt strukturieren muss. Dann sind die 9 Minuten auch schon vorbei.

Tipp 7: ..aber lerne umfassend

Da man von den insgesamt 24 Themen im Endeffekt nur 20 bearbeiten muss, neigen viele dazu, ungemütliche Themen gar nicht erst zu lernen. Meistens ist es dann so: Die Themen, die man sich ausgerechnet so gar nicht angeschaut hat, sind in der Prüfung total einfach zu bearbeiten. Am besten ist also, man eignet sich die Basics aller Themen an – dann hat man am Ende die freie Auswahl! Auch ein ganz ganz wichtiger Tipp: Habt keine Angst vor technischen Aufgaben aus dem Webdesign Bereich und auch keine Angst vor mathematischen Aufgaben. Auch hier gilt wieder: Man hat 9 Minuten pro Aufgabe, so kompliziert dürfen sie die Aufgabe also nicht machen. Die Fragen aus dem Webdesign Bereich sind in der Regel ebenso recht simpel – auch für die lieben Printler unter euch. Also blockiert nicht direkt bei Themen wie "CSS-Selektoren". Das klingt vielleicht erstmal übel, aber im Endeffekt stecken ganz logische Sachverhalte dahinter, die nicht einmal großartige Programmierkenntnisse erfordern. Die Ausrede "aber ich bin Printler, ich brauche das eh nicht!" zählt übrigens nicht. 😉

Man sollte beim Lernen für die Aufgaben zwar nicht zu sehr ins Detail gehen – es schadet allerdings nicht, das oberflächliche Wissen auszuweiten. Oft sind die Themen nicht willkürlich zusammengewürfelt, sondern machen gemeinsam auch Sinn. Wie zum Beispiel "DSGVO" und "Cookies mit PHP". Es kann super hilfreich sein, diese Zusammenhänge zu finden und miteinander zu verknüpfen.

Tipp 8: Gönne dir auch mal eine Auszeit!

Auch ambitionierte Lerner*innen können nicht 24/7 vor ihren Unterlagen sitzen. Mach Pausen, sei kreativ, lass dich berieseln von Netflix und co. und habe bloß kein schlechtes Gewissen dabei! Am Ende ist es immer noch "nur" eine Prüfung.

Mediengestalter Lernpause Illustration

Tipp 9: Versuche, nicht einfach auswendig zu lernen, sondern die Inhalte zu verstehen

Hand aufs Herz: Auch wenn wir gerne mal vor den Lehrkräften und vor anderen Leuten behaupten "Ich schwöre, wir haben das nie im Unterricht gemacht, das habe ich noch nie gehört!!11", haben wir grundsätzlich von fast allen Themen, die auf der Liste für die Mediengestalter Abschlussprüfung stehen, schonmal was gehört. Es sollte also kein Problem darstellen, sein Hirn ein bisschen anzustrengen und auf das "Ich presse mir alles die Nacht vorher in den Kopf" zu verzichten, denn im Grunde sind einem die Themen durch Schule und Arbeit schon nah. Wieso sollte man sich also die Mühe machen und die Themen auswendig zu lernen, wenn man sie einfach nur im Kern verstehen muss?

Was extrem hilft: Die Themen nicht nur als stumpfe Stichworte zu sehen, sondern sich wirklich zu fragen: Wie kann ich das Thema im Arbeitsleben anwenden? Gerade für alle Aufgaben aus dem Prüfungsteil "Medienproduktion" kann das sehr hilfreich sein. Die zwei übergeordneten Themen, also "Konzeption und Gestaltung" und "Medienproduktion" geben auch einen Hinweis auf die Art der Aufgabe. So wird zum Beispiel ein Thema wie "Fahrzeugbeschriftung", welches sich im Prüfungsteil "Medienproduktion" befindet, eher darauf abzielen, wie die Beschriftung funktioniert, welches Material genutzt wird und ob es bestimmte Vorgaben gibt. Würde das Thema aber unter "Konzeption und Gestaltung" fallen, würde es wohl eher darum gehen, welche Gestaltungsregeln man bei einer Fahrzeugbeschriftung beachten muss.

Tipp 10: Lass. Dich. Nicht. Verrückt. Machen!

Jeder kennt die hysterischen Menschen, die kurz vor einer Prüfung komplett am Rad drehen und sich die seltsamsten Sachen ausmalen. "Meint ihr, sie fragen zum Thema XY auch das und das ab? Versteht ihr das Thema? Können wir BITTE nochmal die Rechenaufgaben wiederholen ich hasse Mathe?". Lasst euch von solchen Leuten nicht beunruhigen, denn es gibt einfach keinen Grund sich beunruhigen zu lassen. Auch wenn da mit den wildesten Vorstellungen von möglichen Aufgaben umher geschmissen wird: Ihr wisst es nun besser.

Zusatz: Englisch, Deutsch, WiSo

Wer von euch im Unterricht schon Englischaufgaben durchgenommen hat, wird wissen, dass diese wirklich kein Problem darstellen, wenn man halbwegs gut Englisch kann. Meist bekommt man einen englischen Text, der fachbezogen ist. Sagen wir mal, es handelt sich um die Anleitung eines Programms, mit dem man Screenshots erstellen kann. Aufgaben dazu sind dann: Nenne die Vorteile des Programms (auf Englisch) – diese stehen in der Regel im Text und müssen nur zusammengesucht und abgeschrieben werden. Dann werden zum Beispiel noch Fragen zu dem Programm gestellt, die meist einfach auf Deutsch beantwortet werden müssen. Zum Schluss folgt eine E-Mail oder ein Brief an die Person, die den Artikel geschrieben hat. Der Inhalt wird vorgegeben, nur die Formulierung auf Englisch stammt dann von dir selbst. Hier gibt es auch schon Punkte für korrekte Gruß- und Schlussformel. Geschenkte Punkte!

Beim Deutschteil ist es schon ein bisschen schwieriger, da man nie wirklich sagen kann, was dran kommt. Es könnte zum Beispiel Aufgabe sein, ein Protokoll zu schreiben oder eines der Kommunikationssysteme zu erklären. Auf Ablaufdiagramme könnten ein Thema sein. Eine Liste mit Beispielen für diesen Prüfungsbereich findet sich auf der Webseite der ZFA Medien. Als kleine Orientierung, kann man in den Prüfungen der letzten Jahre stöbern und schauen, was dort im Kommunikationsteil dran kam. Wenn zum Beispiel im Jahr vorher erst ein Verlaufsprotokoll geschrieben werden musste, kommt es in der nächsten Prüfung wahrscheinlich erstmal nicht dran. Darauf sollte man sich aber auf keinen Fall verlassen! Egal welches Thema nun dran kommt, die Aufgaben aus dem Kommunikationsteil sind im Grunde einfach zu lösen.

Für den WiSo Teil lohnt es sich wirklich, sich das PAL-Prüfungsbuch für Wirtschafts- und Sozialkunde anzuschaffen und durchzuarbeiten. Die Aufgabestellungen sind gleich und man bekommt ein super Gefühl dafür, was einen in diesem Prüfungsteil erwartet. Wenn ihr kein Geld ausgeben wollt, könnt ihr hier auch bei eurem Ausbildungsbetrieb nachfragen, ob das Buch nicht eine Anschaffung wert wäre – es ist für jeden Azubi hilfreich.

Und die Moral von der Geschicht‘

...der ganze Stress lohnt sich nicht!

Abschließend sei noch gesagt, dass die Prüfung echt machbar war. Auch für Leute, die nicht so gut gelernt haben. Ich hatte ein konkretes Ziel im Kopf und bin letztendlich auch als Prüfungsbeste meiner zuständigen IHK geehrt worden – diese Tipps stammen also vom Profi! Aber nicht nur eine gute Vorbereitung, sondern auch ein gutes Zeitmanagement während der Prüfung ist wichtig. Die Zeit kann sehr knapp werden und man sollte sich nicht an Aufgaben aufhalten, die einen nur zurück werfen. Ganz wichtig: Mach dir keinen Stress, du schaffst das!

Viel Erfolg 🍀

Foto von hirnregen

Über die Autorin

Ich bin Tanja, Mediengestalterin & leidenschaftliche Pixelschubse
mit viel Liebe für cozy Videogames und alles Kreative.